Ihren Mitbruder würdigten Abt Albert und der Konvent nach seinem Tod am 28. April als vielseitig interessierten, sprachkundigen und beliebten Lehrer und Priester.
Nach seinem Eintritt 1950 im süddeutschen Rot an der Rot - so ihre Worte in der Todesanzeige - schloss er sein Studium ab und war im September 1960 der erste Mitbruder, der in
Hamborn vier Tage nach seiner Profess als Chorherr die Priesterweihe empfing. Seine hohe Sprachenkompetenz, seine Kenntnis klassischer Texte, sein lebendiger und humorvoller Vortrag machten ihn
zu einem beliebten Religionslehrer und Kollegen am Abteigymnasium. Als Priester half er in Hamborner Pfarreien und im Krankenhaus mit. Seit 1983 war Pater Norbert dann gern Seelsorger in seiner
schwäbischen Heimat (Gemeinden Kanzach und Dürnau); er versammelte er wirklich alle Generationen rund um den sonntäglichen Altar.
Seit 2006 im Ruhestand kam der Prämonstratenser nach Cappenberg bei Selm. Seine Kontaktfreudigkeit und frohe Art trugen dazu bei, dass er eine neue Heimat in der Pfarrei St. Johannes, bei den
Menschen sowie an Stiftskirche und Schloss Cappenberg fand. In dieser Zeit schuf Pater Norbert eine wissenschaftlich fundierte Übersetzung der „Vita B“ des Ordensgründers Norbert von Xanten. Seit
2021 war Pater Norbert dann in der Abtei Hamborn zu Hause. „Als frohgelaunter und unterhaltsamer Senior“, so die Mitbrüder, „bereicherte er hier das Leben der Klostergemeinschaft.“ Nach kurzer
schwerer Krankheit starb Pater Norbert freitags in den frühen Morgenstunden vor dem dritten Sonntag nach Ostern.