Nachdem Pater Oliver vom Petershof seit diesem Herbst unerwartet aus gesundheitlichen Gründen eine längerfristige Auszeit nehmen muss, hat Pfarrer Abt Albert aus der Hamborner Pfarrei St. Johann nun Yannik Form mit der kommissarischen Leitung des Sozialpastoralen Zentrums beauftragt. Außerdem hat Jennifer Schornstein anstelle von Pater Oliver ehrenamtlich den Vorsitz im Trägerverein Georgswerk Duisburg e.V. übernommen.
Pater Oliver und sein Team freuen sich, dass sie „endlich wieder richtig feiern können“. Sie laden alle am Sonntag, 18.06.2023, ab 11:00 Uhr ein zum Sommerfest am Petershof.
„Kirche ist ein Ort, wo Menschen Hilfe erwarten dürfen – geistlich wie materiell.“ Das ist das Credo von Pater Oliver, wenn er von seiner Arbeit als Pastor und Leiter vom Petershof berichtet. Und er sagt: „Ein Kirchraum muss sich dem anpassen, was notwendig ist.“ Warum er diese eher ungewöhnliche Sicht auf die Dinge hat, darüber erzählt der Ordensmann in Folge 2 der neuen Hörreihe „Kirche findet STADT“, dem Podcast der katholischen Kirche in Duisburg.
Petershof Marxloh, kurz vor Weihnachten. Zwei Nachrichten machen einen Tag vor Heiligabend die Runde. Die eine - ohne Namen des Autors, vielleicht von Pater Oliver (Archivfoto li.): „Liebe Leute, aufgrund der Kälte in den letzten Tagen ist hier gerade sehr, sehr viel zu tun. Auch schellt nahezu ununterbrochen das Telefon.“ So könne man leider nicht immer an den Hörer gehen. Das steht direkt oben kurz formuliert auf der Site des Sozialprojekts. Alles Alltag!! Ja.
Er hat manches geschafft am Marxloher Petershof. Nach gerichtlich verordneten Sozialstunden baute Samir (Name geändert) den Verkauf am kleinen Kiosk nahe der Peterskirche mit auf und arbeitet im Minijob. Zu einem neuen Konzept für andere, die hier bald Sozialstunden leisten, gehören ab dem Spätsommer ein Seminar, die Auseinandersetzung dort mit ihrer Heimat, dem Ankommen in Deutschland und die Begegnung mit Polizisten. Dann geht es mit Stadtteil-Paten auf Tour in Marxloh.
Im Gespräch mit Menschen in seiner Gemeinde (Foto: Pe) und im Stadtteil Marxloh ist Pater Oliver. Im Rahmen des Petershofer Modells kümmert sich das Sozialpastorale Zentrum auch um Marxloher Jugendliche – überwiegend aus Rumänien und Bulgarien. Die jungen Erwachsenen leisten auf Weisung des Jugendgerichts soziale Arbeit für Marxloh. P. Oliver berichtete darüber für Studentinnen und Studenten im Online-Seminar .
Mehrere Hundert Flüchtlinge werden hier bis zu ihrer längerfristigen Unterbringung anderswo einziehen. In der Kraftzentrale des Landschaftsparks bereiteten Helfende deren Unterbringung vor. Der Marxloher Petershof wird die bis zu 650 Geflohenen mit Kleidung versorgen. Essen für in Neumühl privat Untergekommene bietet das Projekt Lebenswert an.
Der Petershof wurde heute von der Stadt beauftragt, die Kleiderversorgung der ukrainischen Flüchtlinge in der Kraftzentrale im Landschaftspark zu organisieren.