„Ich frag mal Bärbel Schweers.“ – Das war nicht selten meine Antwort, wenn ich nach Alt-Hamborner Zusammenhängen oder Familien gefragt worden bin, was hier in der Pfarrei, besonders in Fragen des Abteifriedhofes, durchaus öfter vorgekommen ist und vorkommt. Bärbel Schweers, geborene Liesen – sie gehörte der einst in Hamborn schon vor der Industriezeit recht verzweigten und in verschiedensten Branchen tätigen Familie Liesen an. Von Kindheit an war sie mit der alten Abteigemeinde St. Johann fest verbunden und in ihr verwurzelt.
Sie war aber nicht einfach nur „eine Liesen“. Sie war ein selbstbestimmter, selbstbewusster und einsatzfreudiger Mitmensch. Ihre berufliche Kompetenz als Hebamme brachte sie auch in die Angebote von kirchlicher Bildungsarbeit und Pfarrei ein. Sie war anzutreffen in Gremien und Ausschüssen, im Pfarrgemeinderat und zuletzt im Gemeinderat, im Arbeitskreis Diakonie und vielen anderen. Sie liebte und förderte die Arbeit mit Kindern in den Kinder- und Jugendgruppen, als Tischmutter bei der Erstkommunionvorbereitung, als Katechetin. Sie half tatkräftig beim Sternsingen mit. In den späten 80er Jahren kam die Idee von Familienferienfreizeiten auf. Viele Familien verdanken ihr wundervolle gemeinsame Ferienwochen, bei denen sie auch Orte besuchten, die sie sonst vielleicht nie gesehen hätten.
In der ersten Jahreshälfte 2024 ist sie schwer erkrankt. In der Öffentlichkeit kaum mehr zu sehen, kämpfte sie gegen die Krankheit an und gewann etliche Monate, in denen sie noch manches tun und erleben konnte, was ihr wichtig war, vor allem das Zusammensein mit ihrer großen Familie und manchen Freunden. Sie tat etwas für sie ganz Typisches: sie führte zusammen.
In ihrem ganzen Leben hat sie den Glauben an Gott bewahrt und ist ihm treu geblieben. „Mit Gott in der Tasche“ ist sie am Heiligen Abend 2024 in die Nacht des Todes eingetreten, die für uns Christen die Heilige Nacht ist, in der uns Jesus Christus als menschgewordener Retter und Morgensonne empfangen wird.
Für ihre Familie, ihre Freunde und Bekannten und auch für unsere Pfarrei St. Johann, in der sie so präsent war, bedeutet ihr Tod einen schweren Verlust. Wir gedenken ihrer in Dankbarkeit und verbunden mit der Zuversicht auf ein Wiedersehen bei Gott, dem sie ein Leben lang vertraut und gedient hat.
Abt Albert
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